Und es zeigt sich gleich, dass das Nachhaltigkeitskonzept von Krempels nicht nur dem Geldbeutel und der Umwelt guttut – diese alten Vintage Täschchen sind einfach besser verarbeitet, liebevoller designt und haben auch dadurch einen ganz eigenen Charme 😉
Da kommen die Billigteile aus den überall gleichen Fußgängerzonen/-läden der Welt nicht mit!
Vintage Täschchen von Maison de Bonneterie aus Samt
Amsterdam/Den Haag – Schwarzer Samt, goldenes Double und glitzernder Strass. Eine ganz zauberhafte Kombination mit kleinem Schnappschloss. Das ist die größte (und leichteste!) kleine Tasche der Sammlung. Sie stammt von Maison de Bonneterie, einer kleinen, feinen niederländischen Kaufhauskette, die 1888 in Amsterdam gegründet wurde und recht schnell den Titel „Hoflieferant“ erlangte. Die repräsentativen Gebäude in Amsterdam und Den Haag stehen unter Denkmalschutz, aber die Geschäfte haben 2014 leider geschlossen.
Kleines Silbertäschchen aus Paris
Ein Abendtäschchen mit Geschichte und Innenleben (Geldbörse, Spiegel, Kamm). Es stammt von einem Krempelskunden, der seiner Frau von seinen Geschäftsreisen gern kleine Geschenke mitbrachte. „Doch dieses Täschchen hat sie sich in Paris selbst ausgesucht. Ich hätte es ganz sicher nicht entdeckt oder für sie gekauft, doch sie fand es wunderbar, hat es zwar nie genutzt, aber immer sorgfältig bewahrt und sich immer wieder daran erfreut.“
Leider ist sie gestorben und ihr Mann wollte es nicht länger aufheben, Kinder gibt es keine. Und so brachte er es uns, damit es an jemanden geht, der es wirklich zu schätzen weiß.
Ihr ahnt es schon – es ist der Ursprung meiner Vintage Täschchen Sammlung, wird sorgfältig behütet – aber genutzt habe auch ich es bislang nicht… doch ich hole es immer mal raus und denke an die Geschichte dieses Paares und Paris.
Silber-Silbertäschchen
Echtes Silber ist in der Wirklichkeit gar nicht so Silber. Also immer gleich glitzernd, glänzend silbrig. Dazu muss es geputzt werden und natürlich geht das nicht, in dem frau die Tasche ins Silberbad taucht. Hier ist doch ein wenig Mühe und ein Putztuch nötig. Oder es bleibt einfach so, wie es ist…
Die Silberabendtäschchen sind aus Silberdraht geflochten und stammen meist aus der Zeit des Jugendstils. Die innere Stofftasche ist deutlich kleiner als das Silbergeflecht und im Gegensatz zu den Innenleben der anderen nicht so elegant – mehr schwarz und robust. Sie ist auf 925 und O punziert und wiegt 186 Gramm. Als sogenannte „Theater“ oder „Kettentaschen“ findet ihr Taschen dieser Art ab und an auf Flohmärkten, bei Krempels oder natürlich auch hier.
Bei den meisten dieser alten Täschchen aus Silber, die doch auch etwas kleiner sind als die anderen, dient der Bügel zugleich als Klappschloss. Richtig schließen lässt es sich so allerdings meist nicht 😉
Goldenes Pailettentäschchen
Meine Mutter war davon überzeugt, dass frau sich entscheiden muss: trägt sie lieber Silber oder Gold?! Das war wahrscheinlich zu ihrer Zeit wirklich wichtig, heutzutage kombinieren wir einfach und daher kommt es mir eher auf die Machart der Tasche an, als auf ihre Farbe.
Die goldene Tasche ist übrigens verhältnismäßig schwer – 234g – aber nicht ganz so fein gearbeitet wie die aus Holland und Frankreich. Doch ihre Innenausstattung ist sehr elegant.
Täschchen oder Clutch
Im Gegensatz zur echten Clutch, die ihren Namen zurecht trägt – weil frau sie „umklammern“ muss (oder unterm Arm einklemmen, denn sie hat ja weder Henkel noch Riemen) handelt es sich bei meinen Vintage Täschchen eher um Envelope-Bags oder Minaudière. Also kleine flache Handtaschen, die mit kurzen Henkeln versehen sind und die wahlweise in der Hand oder über dem Unterarm getragen oder doch umklammert werden können.
Vintage
Eigentlich ist es ja ganz einfach, also war es jedenfalls mal: Vintage ist wirklich alt, Retro greift das alte Design auf, ist aber neu. Der Begriff Shabby Chic wäre ja auch noch zu haben gewesen. Auch das ist nicht alt. Doch viel, was mittlerweile als Vintage angeboten wird, ist halt leider „nur“ Retro bzw. Shabby Chic.
Und das merkt frau. Die Sachen sehen dann zwar hübsch aus, aber weder das Material noch die Verarbeitung stimmen. Bei Möbeln gibt es noch eine eigene Bezeichnung, denn da war das auf alt getrimmte schon viel früher erstrebenswert: sogenannte Stilmöbel täuschen das Design einer bestimmten Epoche vor…
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