Neue olympische Disziplin 2012: Umzug-Staffellauf


Jeder, der die Trödehalle meines Mannes schon mal gesehen hat, kann sich eine Vorstellung machen, was DAS für ein Umzug war.

Eigentlich kann es auch jeder andere, der sich dazu den Namen „Trödel-Halle“ einfach mal auf der Zunge zergehen lässt…

Am Sonntag, den 22.1.2012 haben wir aus diesem Grund zu einer Menschenkette geladen, um all die großen und kleinen Uneinpackbarkeiten aus der Fischerei in den neuen Laden in der Prinz-Ludwig-Straße zu bringen.

Um 10 Uhr ging es los.
Da wurden wir schon von einem Freund mit Schubkarre erwartet – wo wir denn bleiben?
Derartig einsatzbereit und- hungrig, hätten wir unserer Helfer nun doch nicht eingeschätzt.
Schließlich war das Wetter nicht wirklich optimal und es gibt deutlich netter Dinge, als beim Umzug zu helfen…
Doch weit gefehlt.


Pünktlich, fleißig, freundlich, mitdenkend, anpackend und wahnsinnig flexibel.
Anders kann man diese 40 Freunde, Schulkameraden und auch manchen Kunden von Krempels nicht bezeichnen.

Und da es zur Menschenkette nicht reichte, wurde es eine Art Staffellauf.

Einige bewältigten die Treppe, andere packten ein und wieder andere im neuen Laden aus.
Ein fester Trupp legte die Strecke mit Schub- und Sackkarren, Leiterwagen, Einkaufswagen oder auch dem Auto zurück.
Manche gingen einfach zu Fuß von einer Stelle zur nächsten.
Denn ihnen wurde immer wieder Krempel gegeben oder auch entrissen.
So wirklich von einem bis zum anderen Laden musste kaum einer gehen.

Als mir 35 Minuten später ein vollständig gefüllter Abfalleimer in die Hand gedrückt wurde (ich habe versucht im neuen Laden die ankommenden Dinge zu verteilen), fiel ich fast in Ohnmacht.

Hatte ich meinem Mann nicht im Vorfeld immer wieder eingeschärft, die Abholer nicht zu unterschätzen?!
Im Trubel des Gefechts, ergriffen sie einfach alles, um es rüberzubringen.

Doch zum Glück war der Mülleimer ein Einzelfall.

Im Gegensatz zum Verlieben.

Fast jeder der Helfer hat bei dieser Aktion ein Stückchen seines Herzens verloren.
Hat sein Stück Krempel gefunden, das er als Andenken an diesen Umzug mit sich genommen hat.
Beim einen war es eine Schale, beim anderen ein Regenschirm, eine Papierblume, ein Kästchen oder Bilderrahmen – es ist schon bezaubernd, woran man sein Herz hängen kann.

Und es kamen immer wieder neue Menschen zum Helfen.
Gegen 11:30 hatte ich das Gefühl – jetzt wird es hier voll.
Die vorbereiteten Ablegestellen waren fast vollständig belegt.
Der Boden füllte sich immer mehr und ich dachte: „Oh mein Gott, das passt hier doch alles nicht rein!“

Doch da war es vorbei.
Nach anderthalb Stunden!
Unfuckingfassbar.

Und es kamen immer noch Freunde, die helfen wollten.
Keiner hatte mit einem so frühen Ende des Umzugs gerechnet.
Wir am allerwenigsten.

Doch nun ging es in die Wohnung im ersten Stock (da ist ja inzwischen unsere Ferienwohnung – aber damals stand sie noch leer). Kräfte auftanken.
Susanne und Andrea hatten fürsorglich auch noch etwas zu Essen mitgebracht 😉

Mit Brezen, Obadzdem, Bohnensuppe, Kuchen und Weihnachtsplätzchen konnten wir allen Helfern wenigstens eine kleine Freude machen und einen ersten Dank aussprechen.

Und die, die nun wirklich noch später kamen, haben uns geholfen, alles wieder aufzuräumen.
Auch eine super Sache.

Eine ganz zauberhafte Aktion war das.
DANKE!!
Das ist ganz bestimmt eine Goldmedaille.


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