Ursprünglich wollten wir ja nicht selbst Hand an die Stücke legen, die uns in die Finger fallen. Also nichts herrichten, reparieren oder verschönern – oder auch Upcycling, wie es auf Neudeutsch so schön heißt. Aber das haben wir nicht lange durchgehalten und seit ich meine Nähstube gegenüber des Computers habe, kommen auch immer wieder Dinge aus meiner kleinen Werkstatt in den Laden.
Mein erstes (vorzeigbares) Stück war ein Lampenschirm.
Natürlich nicht einfach geklebt, nicht gerade und zylindrisch und selbstverständlich auch eher etwas groß – also alles ein wenig mit Überlegung verbunden 😉 schließlich soll mein Hirn ja auch was von der Sache haben.
Die alte Stehlampe hat einen lederbezogenen Stiel und leuchtet mit drei Birnen und einer separat zu schaltenden Deckenleuchte.
Der Schirm dazu war elfenbeinfarben (aber eher wie bei den weißen Türrahmen und Türen, die im Lauf der Jahre immer dunkler werden) und hatte seine besten Zeiten definitiv hinter sich. Auch einige kleine Löcher und poröse Stellen.
Und da Eve gerade ein super buntes Halloween-Schaufenster in Krempels präsentiert, habe ich mich direkt in einen eher poppigen Retrostoff verliebt.
Wie ich schon andeutete bestücke ich ja das Meiste aus vorhandenen Dingen, kaufe also nicht extra was dazu… wenn´s geht! Das ist ganz im „Upcycling“-Sinn. Es steht im Gegensatz zum „Downcycling“, bei dem der Recyclingprozess nicht wieder die Ausgangsqualität erreicht – es bleiben Rückstände, Reste und aus dem recycelten Material kann nicht wieder das gleiche hergestellt werden. Anders beim Upcyling – da erreicht man sozusagen einen Mehrwert, eine Steigerung der Qualität durch den Einsatz der gebrauchten Stoffe.
Auf den neuen Schirm bin ich nun wirklich stolz.
Und es hat sich auch schnell bestätigt, dass diese Lampe ein Ladenhüter war, weil niemand ihre wahre, leuchtende Seele erkannte. Sie hat schnell ein neues Zuhause gefunden… und es folgen immer wieder Nachfolger 🙂
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