Steiff – mehr als ein Kuscheltier


Das „Elefäntle“, ein Nadelkissen in Form eines Elefanten machten den Anfang. Im 19. Jahrhundert erobern die Steiff-Figuren von Giengen an der Brenz aus die Welt der Kinder und später auch der Sammler. Margarete Steiff gründet 1874 ein Filzkonfektionsgeschäft. Die gelernte Schneiderin verkauft trotz der Spätfolgen einer Kinderlähmung erfolgreich selbst angefertigte Kleidungsstücke und Haushaltsartikel. Auf die Idee zum Elefanten kommt sie durch ein Modejournal und gründete, eines der bekanntesten Spielwarnenlabel weltweit.

Steiff Teddy

Teddys von Steiff

1902 entwickelt der Neffe von Margarete Steiff, Richard Steiff, den ersten Bären mit beweglichen Armen und Beinen. Er hört zunächst auf den wenig schönen Namen“ Bär 55 PB“ (er ist 55 Zentimeter hoch, aus „Plüsch“ und „Beweglich“). Doch da dieser erste Spielzeugbär eine unvergleichliche Karriere in Amerika hinlegt, wird er 1906 in Anlehnung an den amerikanischen Präsidenten Theodore „Teddy“ Roosevelt zum „Teddybär“ – und das ist er bis heute.

Teddy – 023132 – Teddy „Molly“ – 019500 & Teddy „Cosy“ – 018657

Steiff Teddys
von links: Teddy ohne Namen, Teddy „Molly“, Teddy „Cosy“

Allein etwa 15.000 verschiedene Teddymodelle soll es inzwischen bei Steiff geben. In 140 Jahren sammelt sich da doch einiges. Die Teddys Molly und Cosy sind von 2006, der Teddy ohne Name aus der Zeit von 1995 – 2003.

Zu erkennen, wie alle original Steiff-Figuren, am Knopf mit Fähnchen im Ohr und dem Pappschild.

Und im Jubiläumsjahr 2020 feiert Dirk Petermann, CEO Margarete Steiff GmbH*, den aktuellen Hanfbären „Hansel“. Einen nachhaltigen Vintage-Bären – aus Hanfplüsch, mit Pfoten aus Ananasfasern, Schuhknopfaugen aus Bio-Compound. Dieser ist in limitierter Auflage von – ratet mal – genau 1880! Bären zu haben.

Frosch „Froogy“ – 2370/08 und 6580/17

Genau der richtige Frosch zum Küssen. Und es ist nicht mal schlimm, wenn er ein Frosch bleibt!

Steiff FroggyFroggy I ist 10 Zentimeter groß, zum Hüpfen bereit und wurde zwischen 1972 und 1977 produziert. Er besteht aus Baumwolle und seine Haut ist samtig-weich, grün getupft mit gelbem Bauch. Er ist mit Holzwolle gestopft und seine Augen sind aus Glas. Deswegen glänzen sie so schön.

Froggy II ist eine Handpuppe und hat daher auch ein bewegliches Maul. Sein Kopf ist aus Plastik und sein Körper aus Samt. Hergestellt wurde er 1973.Steiff Froggy

 

„Mucki“ und „Macki“ – 7628/12 und 7627/12

Steiff Mucki und MackiSie ist Mucki und er ist Macki… jeder 12 Zentimeter hoch und super in Schuss 😉

Die Igelfamilie von Papa Mecki erobert Deutschland nach dem Krieg und die kleinen Figuren lassen das Geschäft von Margarete Steiff erneut aufblühen. Mecki ist das Maskottchen der Hörzu – einer Fernsehzeitschrift  – und vielen aus den Puppenspielfilmen der Gebrüder Diehl bekannt. Inspiriert durch den klugen Igel und seine Frau, die die Gebrüder Grimm für alle Märchenliebhaber bewahrt haben. Kennt ihr doch, oder?!

Ente – 3270/11

Keine Ahnung warum, aber diese Ente hat keinen Namen. Dabei sind die Namen ja bei Steiff immer auch so ein Stückchen Persönlichkeit…

Steiff Ente

Sie ist 11 Zentimeter groß und wurde zwischen 1968 – 1975 produziert. Die Figur ist aus buntem Mohair, mit drahtverstärkten Füßen. Sie ist ohne Schild, aber mit Fahne und macht definitiv gute Laune.

Papagei „Lora“ – 2520/12

Steiff Papagei11 Zentimeter ist auch der Papagei groß, also eigentlich ja die Papagei-Dame, aber eine weibliche Form ist da sprachlich nicht vorgesehen. Sie ist so alt wie die Ente, wurde zwischen 1968 – 1976 hergestellt. Aus rotem, blauen, grünem, gelben, türkisfarbenem Mohair  mit hellem Bauch und ihre schönen grünen Glasaugen werden durch den weißen Untergrund und die roten Striche in Szene gesetzt – das ist aber sicherlich nicht der Weiblichkeit geschuldet. Auch ihr fehlt das Schild.

Handpuppen Teufel und Großmutter „Lulia“ – 7068/17 und 7067/17

Diese bunten GesellInnen stammen aus den schrillen 70er Jahren, 1973 wurden sie produziert. Die Köpfe sind aus PVC (also Plastik) und die Körper aus Filz. Sie sind 27 Zentimeter groß und mit allen Steiff-Insignien (in gedeckten Farben) ausgestattet 😉

Steiff Handpuppen Teufel und Großmutter

 

Affe „Jocko“ – 0020/16 und 060250

Mindestens seit den 1950er Jahren gab es im Programm von Margarete Steiff „Jocko Schimpanse“ und „Jocko Äffchen“. Eine heute vergessene Novelle des französischen Autors Charles de Pougens von 1824 über eine Affendame Jocko, verknüpfte diesen Namen untrennbar mit Schimpanse und so hießen auch viele Zooaffen fortan so.

Jocko der kleine Affe ist sitzend gerade mal 10 Zentimeter hoch. Seine Arme und Beine sind biegsam, aber stehen kann er nicht. Er ist aus braunem Mohair und zwischen 1968 bis 1971 produziert worden.

Steiff Jocko

Jocko der etwas größere Affe misst 30 Zentimeter. Er ist 12 Jahre alt… also 2008 produziert.

Steiff Jocko

 

Handpuppen „Gucki“ und „Gretel“ – 7050/17 und 7072/17

Warum der Zwerg genauso groß wie Gretel ist (27 cm), erschließt sich mir nicht… denn beide gehören zur Produktionsserie 1973. Aber die Gretel gehört eigentlich zur Gruppe Hänsel, König, Prinzessin, Hexe, Zauberer und der Gucki zu Polizist, Räuber, Clown und Co. Also eine GANZ andere Geschichte 🙂

Ich gehe fest davon aus, dass das kein einziges Kind davon abhält, die eigene Geschichte zu spielen. Wobei wir natürlich wieder beim Spielen sind…

Margarete Steiff hat das Motto ausgegeben: „Für Kinder ist nur das Beste gut genug!“

Steiff Handpuppen

Doch heute werden die meisten Steiff Figuren in Vitrinen gesperrt, statt geliebt und bespielt. Nur hinter Glas und ohne Kinder bleiben sie im fast perfekten Zustand. Eigentlich sehr schade.

Und wer immer noch nicht genug von Steiff Figuren hat… rund 15.000 Mitglieder zählt der weltweite Steiff Club*. Es gibt ein Steiff Museum* und jährliche werden 120-150 Neuheiten weltweit vorgestellt. Zusätzlich zu rund 100 länderspezifischen Neuheiten – in England ist die Sammler-Dichte höher und es gibt mehr limitierte Editionen, in Asien passen sich die Figuren dezent an die dortigen Farb- und Formen-Vorliebe an…

Steiff

Im offiziellen Auktionshaus* werden weltweit Steiff-Figuren gehandelt. Zweimal jährlich gibt es Auktionen in Bad Godesberg/Bonn, bei denen auch echte Schätze unter den Hammer kommen.

Werbung*

Dieser Artikel enthält Links zu Produzenten und persönliche Empfehlungen von mir. Ich bin dafür zwar weder bezahlt noch beauftragt, doch da ich Produkte nenne, muss ich dies als Werbung kennzeichnen.


Eine Antwort zu “Steiff – mehr als ein Kuscheltier”

  1. Meiner Meinung nach hat es immer einen traurigen Beigeschmack, wenn man Teddys oder Figuren in Vitrinen stellt. Mein Hund hat sein Lieblingskuscheltier kaputtgemacht und ich möchte dieses jetzt ersetzten. Da das Kuscheltier bereits sehr alt war, finde ich es nirgends auf dem Markt. Hoffentlich finde ich dafür einen speziellen Handarbeitsladen, welcher eine möglichst ähnliche Variante des Plüschtiers fertigen kann.

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