Flohmarkt auf der Münchner Theresienwiese


Zufall ist ein nicht zu unterschätzender Faktor im Leben. Einer meiner Lieblingssprüche dazu:

Immer wenn der Mensch anfängt, seine Zukunft zu planen, fällt im Hintergrund das Schicksal lachend vom Stuhl.
 
Das ist bei uns natürlich nicht anders.
 
In unserem Fall hat die „kleine Schwester“ des Oktoberfests – der Frühlingsmarkt auf der Münchner Theresienwiese 2000 einen Wendepunkt eingeläutet.
 

Bis dato gehörten wir seit vielen Jahren zu den treuen Flohmarktgängern – immer auf der Jagd und etwas enttäuscht, dass die Flohmärkte rund um München selten am Sonntag sind – und damit für uns schlecht zu erreichen. Auch das gruselige Angebot und die große Zahl an gewerblichen Anbietern oder die stetige Ausbreitung der 1-Euro Jagd, haben uns frustriert.
Vom Flohmarkt auf der Theresienwiese (obwohl ebenfalls an einem Samstag) hatten wir allerdings schon viel Gutes gehört und da sich mit Kleinkind ja schnell viel ansammelt, kam die Überlegung auf, einen Teil davon wieder gewinnbringend unters Volk zu bringen.
Also unseren ersten gemeinsamen Verkaufsstand zu machen.
 
Voranmeldungen gibt es beim Frühlingsfest nicht – nur den bangen Blick auf die Wetterprognose. Wobei sich in mittlerweile jahrelanger Erfahrung zeigt – egal ob Sonne oder Schnee – die Münchner sind nach dem langen Winter so ausgehungert nach richtigen Flohmärkten, dass sie bei (fast) jedem Wetter kommen.
Anders als die Verkäufer übrigens – die drehen sich bei schlechtem Wetter dann doch eher noch mal um.
Aber diejenigen, die dann tapfer dort stehen, haben natürlich weniger Mitbewerber und damit oft wirklich richtig gute Karten…
 
Und auch wenn der Verkauf offiziell Samstagfrüh um 7 startet – da sind die besten Stücke (aus Sammlersicht) oft schon weg. In den letzten Jahren hat es sich immer mehr eingebürgert schon am Freitagmittag zu kommen und aufzubauen. Da man die Autos nicht am Stand haben darf, muss alles zu Fuß an den jeweiligen Standort gebracht werden – das ist je nach Strecke und mitgebrachtem Krempel schon ein wenig mühsam. Der Aufbau am Freitag wird vom Veranstalter, dem Roten Kreuz, auch geduldet. Verkauft werden darf dann aber eigentlich noch nichts…
 
Aber wer mal Freitagnacht oder Samstagsfrüh auf die Theresienwiese kommt, wird schnell feststellen, dass die vielen Menschen mit den Stab- und Kopflampen nicht nur nach Freunden sondern durchaus auch nach anderen Schätzen suchen.
 
Eigentlich war ich in den vergangenen Jahren vor allem wegen der Stimmung dort. Habe mich immer mit ein paar Münchner Freunden verabredet und auch einige vom Ammersee mitgebracht. In Tinka (unserem VW-Bus) war ja genug Platz – ein paar Pritschen waren auch vorhanden und mit ein, zwei Fläschen Wein ist die Nacht auch nicht so kalt. Meist jedenfalls.
 
Meine Familie kommt inzwischen maximal zum Schauen und Kaufen – der erste gemeinsame Verkauf auf der Theresienwiese hat nämlich eines ganz klar gemacht:
Preisgestaltung ist nicht das größte Talent meiner Frau!
Immer wenn ich selbst mal nicht dort war, sanken die Preise unweigerlich in den Keller. Unfassbar.
In Krempels ist das nun nicht so ein Problem – da sind die Dinge ausgepreist. Aber auf den Flohmarkt nehme ich sie nur noch zum Einkauf mit.
2015 am 18. April…

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