Strohsterne – teils sogar mit kirchlichem Segen


Strohsterne hat doch wirklich jeder schon mal gebastelt, oder?! Entweder selbst und in jungen Jahren oder halt ein wenig später – meist mit Kindern 😉

In Zeiten, in den es an Weihnachten allerorts glitzert und blinkt, sind die schlichten strohgoldenen Sterne eine schöne Alternative und ein echter Hingucker. Vor allem, wenn sie frei schweben können…

Strohsterne des Kloster St. Josef Dießen

 

Strohstern

Da die Dominikanerinnen das Kloster in Dießen nach 166 Jahren aufgeben mussten, durfte ich auf Einladung der Schwestern Elisabeth und Irmengard die Klosterkeller durchstöbern. Wir suchten nach Dingen, die zu schade für den Müll waren.

Und stießen (unter anderem) auf zwei große Kartons mit wunderbaren alten Strohsternen. Selbstgebastelt natürlich. Und fein säuberlich verwahrt. Zwischen Folien und Zeitungen lagern knick- und bruchsicher kleine, mittlere und vor allem richtig große Sterne, mit denen früher der Christbaum in der Klosterkapelle geschmückt wurde.

Es ist wie so oft: erst wenn man sich die Zeit nimmt, sich den einzelnen Stern genauer anzuschauen, fällt auf, wie schön jeder einzelne ist.

Strohsterne selber basteln

Strohsterne
„Bastelstroh“ ist heutzutage in den unterschiedlichsten Farben, Längen und Dicken zu haben. Je länger der Halm, desto teurer zu kaufen. Doch je größer die Sterne, desto empfindlicher und teurer sind sie.
Doch auch aus kleinen Halmen lässt sich mit Liebe zum Detail so einiges zaubern. Es kommt auf Form und Verzierung an. Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt.

In meiner Kindheit haben wir die Halme noch aus echtem Stroh gemacht  – ihr wisst ja – bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden kann, braucht es die Vorarbeiten – Aufräumen gehört übrigens irgendwie immer dazu. Wir haben im Spätsommer nach der Ernte Stroh auf dem Feld gesammelt, dann die Halme in warmem Wasser eingeweicht, sie aufgeschlitzt und vorsichtig mit dem Bügeleisen breite Halme gebügelt. Diese wurden dann in dünne, gerade, lange Strohhalme gespalten. Ich war eher der Meister der dunkleren Sterne 😉 Und beneidete diejenigen, die ganz helle, goldene herstellten.

Strohsterne

Als Grundgerüst sind immer vier Halme nötig, die über Kreuz gelegt und mit einer Schnur – gern einer farbigen oder gar glitzernden – umwickelt wird. „Weben“ nennt das heute der Hobbybastler. Bei uns hatte das keinen Namen. Einmal geht es immer abwechselnd über und unter den Halmen durch und auf der nächsten Runde dann genau gegenläufig. Dann wird zur Sicherung verknotet. Und natürlich nicht abgeschnitten, denn an dieser Schnur hängen die Sterne sicher.

Holz statt Stroh


Eine ganz eigene Optik entwickelt sich bei den Sternen aus Holzspänen. Ich kenne eigentlich niemanden, der die selbst macht. Seinen Ursprung soll dieser Weihnachtsschmuck in den Werkstätten von Schreinern haben. Macht Sinn, denn die frisch gehobelten Späne ringeln sich schließlich ganz allein so wunderbar auf. Was liegt da näher, als diesen Schwung zu nutzen und miteinander zu verbinden.


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