Ja ist denn schon Weihnachten?!


Aber nein – noch haben wir ein wenig Zeit…die es zu nutzen gilt!

Damit Weihnachten, „das Fest der Liebe“ nicht immer mehr zum bloßen Konsumwahnsinn und Hollywoodkitsch mutiert.

Die Werbeabteilung von Edeka hat da mit dem diesjährigen Spot ins Schwarze getroffen. (Wer ihn nicht kennt – was ich kaum glaube: ein alter einsamer Herr (obwohl offensichtlich Vater und Opa) erfährt, dass die Familie auch in diesem Jahr keine Zeit für einen Besuch an Weihnachten hat. Daraufhin erhalten alle Traueranzeigen und machen sich auf den Weg zu einem letzten Abschied. Dieser findet jedoch nicht statt, denn der alte Herr hat die Karten als Trick benutzt, um alle zu sich zu locken… und wie kann es anders sein: der Tisch ist gedeckt, es wird viel gefeiert und gelacht und alles wird gut).
Jedenfalls hat dieser Spot eine wichtige Diskussion in Gang gesetzt. 

Keinen lässt die Geschichte ohne Meinung zurück. Die einen finden ihn pietätlos, die anderen rührend.

Das ist natürlich für Werbemacher ein toller Erfolg. Denn abgesehen von den eigentlichen, bezahlten Ausstrahlungen, klicken die Menschen nun auch ganz freiwillig auf den Clip. In wie weit die danach bei Edeka einkaufen, wage ich nicht zu beurteilen. Aber der Spot hat ganz sicher dem Image der Marke genutzt.

Doch wenn wir mal generell an Weihnachten denken: was wollen wir, was sollen wir und warum eigentlich?
Gibt es die „geruhsamen, besinnlichen und friedlichen“ Tage in unserem Leben überhaupt. Eventuelle gar zu Weihnachten?

Oder sind wir nur alle in diesen schneebedeckten, glücklichen Familienidylls gefangen, mit denen uns das Fernsehen überschüttet? (und die wir eigentlich gar nicht leben können – egal ob mit oder ohne Schnee)

Wir haben da unsere ganz eigene Variante, die wir seit vielen, vielen Jahren perfektioniert haben.
Wenn wir am Heiligen Abend die Tür bei Krempels schließen (meist am frühen Nachmittag), beginnt die ruhige Zeit – und wir schließen alle anderen Türen auch. Wir fahren nicht weg, wir gehen kaum aus (Spaziergänge ausgenommen), wir bleiben unter uns und mit unseren Freunden. Wer uns kennt weiß, dass wir keinen Wert auf Abendgarderobe und Festagsmenü legen. Bei uns ist es kuschelig und unaufgeregt. Mit viel Essen, Trinken, Lachen und wer einfach reinschneit, wird ganz bestimmt nicht weitergeschickt. Und das alles mit Freude und ohne schlechtes Gewissen, obwohl auch wir den Opa nicht besuchen. Jedenfalls nicht an Weihnachten. Denn um in dieser Zeit die Chance auf ein wenig Harmonie und Ruhe zu haben, muss man seine Kräfte und Zeit einteilen. Unser Opa freut sich da viel mehr, wenn wir ihn ein andermal – ohne traditionelle, gesellschaftliche Verpflichtung und Termin – sondern aus Liebe und Interesse an seiner Person besuchen.

Ja und auch wir machen – wie jedes Jahr  – unsere Weihnachtswerbung etwas anders, als die anderen.

Weniger Weihnachtsmänner und rote Kugeln. Dafür häufig mit einem Augenzwinkern. Diesmal sogar ganz doll…


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